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Im August 2015 war ich nicht nur das erste Mal in Los Angeles, sondern auch in den USA. Ich musste beruflich zur einer kleinen mehrtägigen Konferenz nach Mexiko und war dann parallel zu den USA auch das erste Mal in Mexiko und Mexico City. Die Idee war: ich fliege nach Los Angeles und besuche dort meinen Freund Vladimir, der ganz zufällig auch zu dieser Konferenz musste und verbringe vorher und nach der Veranstaltung jeweils zwei bis drei Tage in Kalifornien. Guter Plan, (fistbump)!

Unser Reiseziel war nicht die mexikanische Hauptstadt, sondern ein Ressort zwei Auto-Stunden südlich von Mexico City. Es wurde dann schon zu Beginn der Reise in der Reise abenteuerlich, denn wir waren erstmal am Flughafen gestrandet, da unser Shuttle-Bus nicht aufzufinden war und offenbar schon das Weite gesucht hatte. Bad timing!

Wir also erstmal für das leibliche Wohl gesorgt, was in Mexiko ja bekanntlich sehr gaumenfreundlich geschehen kann. Irgendwann spät in der Nacht sind wir dann tatsächlich nach verspätet gelungenem Flughafentransfer in Cocoyoc angekommen. Eine tolle Anlage und eine sehr harmonische Konferenz-Gruppe von gut 25 Menschen sorgten schnell für das Verblassen des etwas ruckeligen Starts auf mexikanischem Boden.

Im Blog ist bereits ein Bild von der Mexiko-Reise und einem Ausflug in ein Pueblo, wenn nicht gar das Dorf schlechthin in Mexiko enthalten (Der Text zum Bild einer „aufgeplatzten“ Glocke fehlt allerdings noch…). Hinzu kommen zahlreiche Bilder aus Kalifornien und vor allem Los Angeles bzw. Venice Beach. Einfach mal durch die 2 | Perspektiven durchklicken! Am Ende der Mexiko-Reise sahen wir jedenfalls so aus:

Was Los Angeles betrifft und damit das eigentliche Bild dieses Posts, so geht es um meinen Tag auf dem Rodeo Drive in Beverly Hills am 20. August 2015. Ich kann mich noch sehr lebendig daran erinnern, wie ich diese ein bis zwei Stunden dort erlebt habe, einschließlich An- und Abfahrt mit einem Fiat 500e. Damals gab es im grünen Vorreiter-Bundesstaat Kalifornien selbstverständlich schon (geförderte) E-Mobilität.

Los Angeles ist wie ganz Amerika ein Schmelztiegel von Nationen und Kulturen. Es war interessant und verstörend zugleich, auf dem Rodeo Drive wahrzunehmen, wie Reiche von Superreichen „ausgestochen“ werden und wie sich bestimmte Kulturen mit und ohne Geld und Statussymbolen präsentieren und verhalten. (Hinweis und alte Weisheit: Mit Geld bekommt man letztlich alles kaputt.)

In jedem Fall war es die komplette Reizüberflutung. Ich kenne es ja auch aus Hamburg, dass ein Porsche kein Hingucker mehr ist, weil es hier zu viele gibt und er entsprechend für vermögende Menschen kein Unterscheidungsmerkmal mehr ist. Auf dem Rodeo Drive spielten sich aber noch ganz andere Szenen ab, vor allem mit Menschen aus dem Iran und aus Russland.

Damit wir uns nicht missverstehen: Das meiste Verhalten, was mir dort begegnete war hochgradig irritierend – egal, welcher Nation oder Kultur die Passanten und Autofahrer dort ursprünglich entstammten. Es drehte sich schlicht alles nur um Geld, Äußerlichkeiten, Gesehen-Werden und Bedient-Werden. Kann und sollte man mal gesehen haben; dann reicht es aber auch für die nächsten Jahre. Denn mehr Oberflächlichkeit und Statusdenken sind kaum vorstellbar. Und auch schwer auszuhalten. Die Dosis von ein bis zwei Stunden und das Zusammentreffen mit einem Freund von Vladimir, der dort arbeitete gaben mir zumindest etwas zusätzliche Erdung.

Unser Ausflug endete dann in den Hollywood Hills mit selbstverständlich einem Bild mit und vor dem Hollywood-Schriftzug. Und Hills ist auch Programm, denn bisweilen hatte ich eher das Gefühl, ich befinde mich auf einer Berg- und Talfahrt durch San Francisco. Für unseren elektrischen Cinquecento und dessen Reichweite war das natürlich cool, denn das Bremsen im Gefälle und die damit verbundene Rekuperation glichen den erhöhten Stromverbrauch in den Steigungen mühelos wieder aus.

Das Stadtgebiet von L.A. ist unfassbar groß und sobald man ins Valley nach Norden fährt und dann vielleicht über Topanga und Malibu zurück nach Venice will, sollte man die Reichweite seines E-Autos verlässlich einschätzen können, um sich böse Überraschungen im (dichten) Verkehr zu ersparen. Damals waren es gut 100 Meilen, die aber als Basis arg angekratzt und dezimiert wurden, wenn man den Highway ins Valley nahm…

Die für mich schönsten Seiten von und Erinnerungen an alle meine vier Aufenthalte in Los Angeles von 2015 bis 2017 haben definitiv mit Sport, dem Pazifik, Essen und Menschen zu tun. Auch wenn das Wasser an der Küste wegen einer speziellen Strömung trotz der hohen Lufttemperaturen erstaunlich kalt war, egal zu welcher Jahreszeit, so habe ich es geliebt, nach dem Joggen von Venice Beach nach Santa Monica und zurück im Anschluss direkt ins kühle Nass zu springen. Eine bessere Dusche gibt es nach dem Joggen einfach nicht!

Was mich unter der Woche täglich begleitet hat, war Soccer – wie die Amerikaner Fußball nennen. Auf dem Kunstrasen des Marvista Recreation Center habe ich jeden Tag von Montag bis Freitag gekickt. Mein Lieblings-Soccer-Bild aus dieser Zeit ist bereits auch hier im Blog verewigt. Es ist allerdings im Gegensatz zu den meisten Bildern hier und im Blog mit meiner Canon EOS 550D aufgenommen.

Ich habe noch einige Klamotten, unter anderem das oben abgebildete Trikot sowie Fußball- und Laufschuhe bei Vladimir liegen, denn ich war im Frühjahr 2017 davon ausgegangen, schon bald wieder zurück zu kommen. Jetzt sind fast sechs Jahre seit meinem letzten Aufenthalt vergangen und ich verspüre den dringenden Wunsch, einmal wieder kalifornische Luft zu atmen…

Wer weiß, in meinem Leben schließen sich gerade viele Kreise und der kalifornische darf sich gerne in 2023 dazu gesellen. Um es hoffentlich sehr bald mit Sophie B. Hawkins sagen und/oder singen zu können: California, Here I Come! Dann werde ich auch, so wie am Tag meines Rückflugs im August 2015, wieder nach China Town kommen, um beim Koreaner(!) das beste Chicken-Sandwich, welches ich je gegessen habe, noch einmal zu verkosten. Mir läuft bei dem Gedanken daran tatsächlich jetzt schon das Wasser im Mund zusammen! Und ja, es gibt Bildmaterial von diesem Sandwich, aber zum einen ist es ein Video und zum anderen hatte ich mir vor einiger einiger Zeit fest vorgenommen, so wenig #foodporn-Bilder wie möglich zu veröffentlichen. Auch wenn’s immer wieder schwer fällt, dann dafür esse ich einfach zu gerne und das Auge isst nun einmal mit…

Und last, but not least noch ein kleiner Gruß an Vladimir, mit dem ich, wie er immer gerne erzählt hat, bereits auf fünf Kontinenten zusammen gearbeitet habe und zusammen gereist bin (, wenn man Amerika in Norden und Süden unterteilt): Thanks, Buddy, for always showing me around your town! I love you.

Beitragsbild:

| Datum: 20/08/2015 | iPhone 5S | ISO 32 | Brennweite: 39 mm | Blende: 2.2 | Belichtung: 1/1953 s | Filter: ja | Long: % | Lat: % |

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